sprache – macht – gesellschaft

Diversität und Demokratie

Interdisziplinäre Tagung an der Universität Luxemburg am 07. & 08. Oktober 2021


Die Tagungsreihe sprache – macht – gesellschaft zielt darauf ab, die Chancen gesellschaftlicher Teilhabe aus interdisziplinärer Perspektive in den Blick zu nehmen. Sie stellt Fragen nach der Rolle der Sprache in der politischen Bildung bzw. nach dem Politischen in der sprachlichen Bildung und damit grundsätzlich danach, wie Sprachverwendung und Denken sowie politische Diskurse und Sprachhandeln miteinander verknüpft sind.

Nachdem die ersten beiden Tagungen an der Universität Trier und an der Universität Wien Bedingungen und Bezüge politischer und sprachlicher Bildung und das breite Spektrum der Europabildung durchmessen haben, widmet sich die dritte Tagung an der Universität Luxemburg dem Verhältnis von Diversität und Demokratie und den damit verbundenen Ansprüchen an Bildungssysteme im 21. Jahrhundert.


Demokratiebildung gilt als transversales Ziel im schulischen Fächerkanon, und das nicht nur, um dem Auftrag einer Orientierung in und der Ermöglichung von Partizipation junger Menschen an modernen Gesellschaften gerecht zu werden: Da schulische Gemeinschaften sich selbst in vielfacher Hinsicht divers gestalten, handelt es sich bei der Ausbildung demokratischer Fähigkeiten um einen Anspruch, der sich gerade in der ethnischen, sprachlichen, religiösen und auch weltanschaulichen Vielfalt von Bildungsinstitutionen verwirklichen lässt – und der notwendigerweise auch erfüllt werden muss, wenn dieselben funktionieren wollen.

Kommt dabei einerseits der historisch-politischen Bildung und der Wertevermittlung und -diskussion in den Fachkulturen eine besondere Rolle zu, so sind andererseits die Sprach(en)bildung, die Reflexion von Sprache und das Sprachhandeln in gesellschaftlichen Kontexten sowie die fächerübergreifende Kultivierung von rationalen Argumentations- und Kommunikationsfähigkeiten wesentliche und bedingende Faktoren demokratischer Kompetenzen. Die Verwirklichung dieser Bildungsziele stellt Lehrende und Lernende vor die Herausforderung, Konzepte von Schule und Unterricht angesichts sich rasch wandelnder Rahmenbedingungen – etwa in Hinblick auf Dynamiken sozialer, kultureller und sprachlicher Diversifikation, Digitalisierungsprozesse, aber auch Prävention und Bewältigung von gesellschaftlichen Krisen – neu zu denken und weiterzuentwickeln.